Etwa die Hälfte aller Rehamaßnahmen und ein Drittel aller Frühberentungen erfolgen derzeit wegen Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane.

Gerade in unserer unmittelbaren Umgebung im Großraum Stuttgart entstanden einst auf Grund der geothermischen Sondersituation viele Kurbäder. Besonders am Fuße der Schwäbischen Alb tritt an vielen Orten heißes, mineralreiches Thermalwasser aus den tiefen Gesteinsschichten.
Nach Budapest besitzen die Stuttgarter Mineralquellen die höchste Thermalwasserschüttung auf dem europäischen Kontinent.

Es gibt daher keinen unmittelbaren Grund, unbedingt Rehaaufenthalte weit im Ausland wie Italien oder Tschechien durchzuführen, zumal wir von so zahlreichen Heilquellen unmittelbar umgeben sind.

Es sind in Albnähe in Baden-Württemberg professionell organisierte stationäre Einrichtungen (z.B. in Bad Urach, Bad Ditzenbach, Bad Boll, Bad Sebastiansweiler, Bad Saulgau, usw.) entstanden.

Aus unserer Sicht als niedergelassene Orthopäden, Osteologen und Schmerzmediziner ist ein zügiger Informationsfluß über unsere Vordiagnostik sowie eine bessere Einbindung unserer Aufgabe als Hausarzt in den Reha-Therapieplan unter Fortführung der bisherigen physikalischen und schmerztherapeutischen Maßnahmen incl. Mikrotherapie wünschenswert.

Die aktuellen Informationsmedien über das Internet unter Einbeziehung der sich gerade etablierenden Telemedizin dienen einer zügigen Berichterstattung, momentanen Leistungsbeurteilung und sozialmedizinischen Einschätzung unserer gemeinsamen Patientinnen und Patienten.

Gerade für multimorbide und geriatrische Patienten sind Rehakliniken mit mehreren Fachkombinationen und somit der interdisziplinären Betreuung äußerst sinnvoll.
Hierbei steht der Mensch als Ganzes im Vordergrund.

Das in der Rehaklinik interdisziplinär arbeitende Team steht über die moderne Telemedizin in unmittelbarer Verbindung zum niedergelassenen hausärztlichen Facharzt.

Das Rehaklinikteam hilft durch kurze Wege interdisziplinär den Patienten:

– Ärzte (Orthopäden, Neurologen, Geriater, Sportmediziner, Schmerztherapeuten)

– orthopädie- und schuhtechnische Mitbetreuung (nach Wirbelsäulen- und Beckenvermessung, Gang- und Laufanalyse)

– krankengymnastische, manualtherapeutische und osteopathische Behandlung sowie analysgestützte Wirbelsäulentherapie zur Schmerzreduktion, Kraft- und Mobilitätszunahme, Ausdauertraining und Koordinationsverbesserung

– Massage und Bädertherapie zur Mobilisierung und Beseitigung von Zirkulationsstörungen

– Ergotherapie zur Mobilisations- und Funktionsschulung, Training bestimmter Bewegungmuster, Verbesserung der Feinmotorik und Sensibilität, Steigerung der Koordination zum Hirnleistungstraining

– Pflege und Überwachung durch das Pflegepersonal

– psychologische Mitbetreuung mit Verhaltenstherapie zum „lifestyle changing“, der neue Lebensstil sollte incl. der gelernten Übungen ambulant zu Hause unter Betreuung des (fachärztlichen) Hausarztes fortgesetzt werden.
Da keine weiten Wege bestehen, können die Thermalbäder später ambulant in Anspruch genommen werden und sich durchaus mit einer kleinen Wanderung oder einer kurzen Nordic Walking-Tour auf der Schwäbischen Alb, besonders am schönen Albtrauf, verbinden lassen.

– Mitbetreuung durch den Sozialdienst zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung