Golf wird vorwiegend im Alter von 40 Jahren und darüber gespielt. In Deutschland hat sich der Golfsport in den letzten Jahren rasant entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Freizeitbeschäftigung, die ohne besondere körperliche Voraussetzungen und Fitness betrieben werden kann. Während einer Golfrunde von 18 Löchern werden über 100 Schwünge bzw. Probeschwünge durchgeführt. Die meist zu Fuß zurückgelegte Wegstrecke beträgt zwischen 8 und 10 km und erfordert einen Zeitaufwand von 4 bis 6 Stunden.

In der Expertenumfrage schnitt Golf schlecht ab. Schmerzen an der Wirbelsäule beklagen Golfspieler jeden Alters. Die Rumpfdrehung geht wechselseitig auf annähernd 45 Grad. Im kurzen Spiel besteht eine anhaltende Rundrückenbildung, die Aufschwungphase von langen Schlägen endet in einer deutlichen Hohlkreuzausbildung der Lendenwirbelsäule.

55% der professionellen Golfspieler klagen somit über signifikante Rückenschmerzen. Es zeigen sich signifikant mehr degenerative Veränderungen der Bandscheiben und vor allem der Wirbelgelenke im unteren LWS-Abschnitt.

Zum Golfspiel gehört daher ein Ausgleichssport. Da Golfspielen sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und starke Rotationsbelastungen der Wirbelsäule bestehen, kommen bewegungsintensive Geradeaus-Sportarten wie Laufen und Schwimmen infrage. Auch ein gezieltes Training der Rumpfmuskeln ist zu empfehlen. Hierzu kann ein individueller Trainingsplan nach Ermittlung der biomechanischen Parameter in unserem Biomechaniklabor im Königbau in Stuttgart entworfen werden. Hierbei wird die Wirbelsäule statisch und dynamisch vermessen, sowie Maximalkäfte der Rumpfmuskulatur in allen Ebenen bestimmt. Es können somit muskuläre Fehlgleichgewichte aufgedeckt und das eigenverantwortliche Training im Fitness-Studio kontinuierlich sportmedizinisch betreut werden.

Wissenschaftliche Studien zeigen nämlich, dass Golfspieler ohne stärkere Bauch- und Rückenmuskulatur signifikant mehr Rückenschmerzen aufweisen als Golfer mit intakter Rumpfmuskulatur.

Im Alter, mit dem Nachlassen der bandscheibenbedingten Erkrankungen und dem gehäuften Auftreten der Osteoporose ist Golf aus osteologischer Sicht als verletzungsarme Sportart durchaus zu empfehlen. Die meist zu Fuß zurückgelegte Wegstrecke von 8 bis 10 km in 4 bis 6 Stunden wirkt sich positiv auf die Mineralisierung des Skelettsystems aus.